Wir begrüssen Nemos Intervention zum ESC - We support Nemo’s statement on the Eurovision Contest
Wir, als Menschenrechtsanwälte, begrüssen die Intervention Nemos Israel vom ESC auszuschliessen. Wenn die Armee eines Landes zehntausende Zivilisten ermordet, Frauen, Männer und Kinder, so darf ihm das ESC keine Bühne bieten - auch dann wenn es sich um Israel handelt.
Beim Britischen Medien Outlet Huffpost hat Nemo angekündigt: "Ich unterstütze den Aufruf, Israel aus dem Eurovision Song Contest auszuschliessen. Die Handlungen Israels stehen in grundlegendem Widerspruch zu den Werten, die der Eurovision Song Contest zu vertreten vorgibt - Frieden, Einheit und Achtung der Menschenrechte."
Über 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen sind seit über 70 Tagen von allen lebensnotwendigen Gütern vollständig abgeschnitten, bereits zuvor sind die Lastwagen mit den Hilfsgütern nur tröpfchenweise vorgelassen worden. Die Menschen leiden Hunger. Helfer geraten unter Beschuss, selbst wenn sie sich als Angehörige humanitäterer Organisationen ausweisen. Die Israelische Luftwaffe klinkt über dicht bewohntem Gebiet 900 Kg Bomben aus, Panzer beschiessen Schulen und Spitäler: Das Militär setzt künstliche Intelligenz ein und jagt ganze Wohnblöcke in die Luft und treibt so die Opferzahlen in die Höhe. Nach zurückhaltenden Schätzungen hat Israel derzeit 62‘000 Menschen im Gazastreifen ermordet, darunter über 17‘000 Kinder. Nun sollen die Menschen aus dem Gazastreifen vertrieben werden.
Anfang 2024 hat der international Gerichtshof (IGH) entschieden, ein Völkermord durch Israels Armee sei plausibel. Amnesty International, Human Rights Watch, viele NGOs sind überzeugt, im Gazastreifen fände ein Genozid statt. Der internationaler Strafgerichtshof hat seinerseits im Dezember 2024 Haftbefehle gegen israelische Regierungsmitglieder für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit erlassen. Auch die Vertreibungen und Tötungen im Westjordanland verletzten das humanitäre Recht und zwingende Völkerrecht.
Es gibt keine Rechtfertigung für die Völkerrechtsverbrechen der Israelischen Armee. Wir sind daher Nemo dankbar all dies endlich offen ausgesprochen, das Schicksal der palästinensischen Opfer des Gazakriegs auf die Agenda gesetzt zu haben. Bislang hatte nur Israel eine Stimme, nicht auch seine Opfer. Danke Nemo.
FR - En tant que juristes et avocats spécialisés en droits de l’homme et droit international, nous remercions l’artiste suisse Nemo qui soutient l’exclusion de l’état d’Israël du concours de l’Eurovision: “Je soutiens l’appel à exclure Israël du Concours Eurovision de la chanson. Les actions d’Israël sont fondamentalement en contradiction avec les valeurs que défend le concours: paix, unité, respect des droits humains.”
Effectivement, après avoir tué des dizaines de milliers de palestiniens, dont au moins 18’000 enfants, et de continuer de systématiquement ignorer et violer gravement le droit international obligatoire, l’état d’Israël ne doit pas être représenté au concours. Il n’y a aucune justification pour les crimes de guerre et crimes contre l’humanité commis par l’état d’Israël en Palestine, dans la bande de Gaza ainsi que dans le reste des territoires occupés palestiniens. En condamnant ces crimes dans le cadre de l’eurovision et en se positionnant du côté des droits humains, Nemo montre plus de courage que les politiciens et médias suisses qui restent silencieux face aux atrocités israéliennes. Merci Nemo.
Plus d’infos dans cet excellent article de Babanews et le pourquoi dans cet article de BDS Suisse.
EN - As human rights lawyers, we welcome Nemo’s statement on Israel’s participation in the Eurovision song contest. The Swiss singer who won the ESC last year in 2024 stated: “I support the call for Israel’s exclusion from the Eurovision Song Contest. Israel’s actions are fundamentally at odds with the values that Eurovision claims to uphold - peace, unity, and respect for human rights.”
Given the State of Israel’s grave and systematic violations of mandatory international law, including of international humanitarian law and the Genocide Convention, the ESC should not be giving it a platform. Any State that murders tens of thousands of people, including over 18’000 children, should not be welcome at the ESC - not even Israel. There is no justification for its war crimes and crimes against humanity, and by speaking up to condemn these crimes of the Israeli regime, Swiss artist Nemo has shown more courage than our politicians.